Louis Klamroths neues ARD-Format *Press Play* mischt Politik mit Reality-TV-Flair

Louis Klamroths neues ARD-Format *Press Play* mischt Politik mit Reality-TV-Flair

Die ARD testet ein mutiges neues Format, um jüngere Zuschauer für politische Diskussionen zu begeistern. Press Play, moderiert von Louis Klamroth, verbindet Unterhaltung mit ernsthaften Debatten in einem ungewöhnlichen Setting. In der ersten Folge trifft der Grünen-Politiker Cem Özdemir auf Klamroth – auf einem Sofa in einem Studio, das wie ein IKEA-Wohnzimmer gestaltet ist.

Die Pilotfolge setzt auf einen ungewöhnlichen Ansatz: Klamroth führt Özdemir in die Welt des Reality-TV ein und spielt Ausschnitte ab, um die dramatischen Inszenierungen des Genres zu veranschaulichen. Özdemir, der zugibt, selten fernzusehen, scherzt, er sei "fernsehunkundig", zieht aber schnell Parallelen zwischen Reality-Shows und politischem Verhalten. Er verweist auf den konfrontativen Stil der AfD im Bundestag und argumentiert, dass deren Störmanöver an drehbuchartige Konflikte auf dem Bildschirm erinnern.

Özdemir kritisiert zudem, was er als überzogene Aggressivität in der politischen Rhetorik wahrnimmt. Ohne Namen zu nennen, nimmt er einen bayerischen Ministerpräsidenten ins Visier, der mit reißerischer Sprache gegen demokratische Parteien vorgehe. Solche Taktiken stärkten nur die rechtspopulistischen Bewegungen wie die AfD, warnt er, und appelliert an Politiker, die Feindseligkeit herunterzufahren.

Die Diskussion kommt auf Medienauftritte zu sprechen, wobei Özdemir Alice Weidels umstrittenes Sommerinterview in der ARD als Beispiel für eine Art Aktivismus nennt, der eher polarisiert als aufklärt. Klamroth, bekannt durch seine Rolle in Hart aber fair, hat in seiner Karriere selbst Herausforderungen durchstanden – darunter einen öffentlichen Bruch mit seinem Vorgänger und eine zeitweilige Zurückstufung. Mit Press Play setzt die ARD nun auf seine Fähigkeit, durch frische, interaktive Formate eine jüngere Zielgruppe zu erreichen.

Die erste Ausgabe von Press Play setzt neue Maßstäbe für politische Sendungen, indem sie Popkultur mit politischen Debatten verbindet. Die ARD hat noch keine weiteren Gäste angekündigt, plant aber mehrere Folgen mit Klamroth als Teil ihrer Strategie, die politische Berichterstattung zu modernisieren. Der Erfolg des Formats könnte zeigen, wie öffentlich-rechtliche Sender künftig jüngere Zuschauer besser ansprechen können.